Eltern, die ihre Kinder vegetarisch oder vegan ernähren, haben es oft nicht leicht, einen Arzt zu finden, der das nicht von vorne herein in Bausch und Bogen verdammt.
Da mich gerade wieder eine entsprechende Anfrage erreichte, will ich hier mal auf die Liste vegetarisch oder vegan lebender bzw. „veggie-freundlich“ eingestellter Ärzte hinweisen, die der Vegetarierbund Deutschland (VEBU) zusammen gestellt hat.
Bezogen auf die ganze Bundesrepublik sind ca. 110 Ärzte (und andere Heilberufler) noch nicht allzu viele. Es wäre schön, wenn die Liste noch wachsen würde und sich mehr Ärzte dort eintragen könnten. Obwohl auf der Seite „Gesundheit“ von einer „Datenbank von Ärzt_innen, die einer vegetarischen oder veganen Lebensweise positiv gegenüberstehen“ die Rede ist, führt der einschlägige Link dann leider ins Leere (die oben verlinkte Liste fand ich über das Seitenmenü).
Ich werde mal nachfragen, was damit ist und wo sich weitere Ärzte für die Liste melden können – und dann gibt es hier ein Update.
Grundsätzlich möchte ich aber alle – insbesondere wenn es um Kinder geht – ermuntern, den Gang zum Arzt nicht zu scheuen, auch wenn sich kein vegetarisch lebender Medizinier in der Nähe findet. Es gibt durchaus Ärzte, die andere Lebensweisen tolerieren können bzw. menschlich ok sind. Man muss halt ein bisschen herum fragen und sich Ärzte von Freunden und Bekannten empfehlen lassen.
Und: Sollte es ein ernstes Problem geben – ist die Gesundheit dann nicht erstmal wichtiger?
* Update 15.9.2016: auf der VEBU-Seite Veggiefreundliche Gesundheitseinrichtungen & Ärzte finden sich neben Ärzten auch Ernährungsberater/innen, Akut-Kliniken, Psychologen, REHA-Kliniken, Senioreneinrichtungen, Zahnärzte, Tierärzte, Tierheilpraktiker und weitere Heilberufe.
Mehr dazu:
- Eine Liste aus der Schweiz: Empfehlenswerte Ärzte für Vegetarier, Veganer und Rohköstler
- eine aus Österreich: Liste vegetarischer/vegan-freundlicher Ärztinnen und Ärzte
- und der Vollständlichkeit halber nochmal die Ärzteliste des VEBU für Deutschland.
28. Oktober 2011 um 10:00
Danke für die schöne HP mit umfangreicher Linkauswahl.
Vielen Dank für die Arbeit auch im Sinne der Tiere.
Alles Liebe
26. Juli 2012 um 21:30
Ich habe folgenden Brief schon mehrere hundert male an Fersehen, Radio, Zeitungen und Politiker, per Mail verschickt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Klaus Kaptur, bin 52 Jahre und arbeite seit ca. 36 Jahren im Chempark Leverkusen (früher Bayer Leverkusen) als Staplerfahrer in der Logistik!
Seit ca. 1 ½ Jahren bin ich Vegetarier und habe mich viel mit diesem Thema beschäftigt.
Vegetarier bin ich geworden, weil ich ab und zu mal im Fernsehen Dokumentationen über Tierquälerei gesehen habe und mich dann weiter übers Internet „gebildet“! Wegen mir brauch kein Tier mehr getötet zu werden, nach dem Motto:
Für einen kurzen Gaumenschmaus, lösche ich kein Leben aus!
Unvorstellbare Quälereien habe ich gesehen, z.B. im Dokumentarfilm:
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/qual-der-tiere-ia.html
Ich schäme mich immer öfter Mensch zu sein!
Ich bereue es jemals Fleischesser gewesen zu sein!
Der Mensch braucht Fleisch, wird mir oft gesagt und diese Aussage ist nicht richtig, wie ich heute weiß!
Fleisch macht krank! Siehe z.B. http://www.fleisch-macht-krank.de/
Religion: http://www.theologe.de/theologe7.htm
Mein Anliegen:
Bitte bringen Sie über dieses Thema mehr Aufklärungsstoff, mehr Artikel, mehr Diskussionsrunden, auch in den Mittagsstunden in denen auch mit Kindern, kindgerecht diskutiert wird! Mit Fleischesser-innen und Vegetarier-innen!
Auch kann ich mir Vorstellen, dass die „Wähler-innen“, dieses honorieren werden.
In Deutschland gibt es ca. 6 Millionen Vegetarier-innen/Veganer-innen und viele Millionen Tierliebhaber-innen die Tiere zum „fressen“ gerne haben!
Für Ihr Verständnis und Ihre Bemühungen möchte ich mich recht Herzlich im Voraus bedanken.
Mit freundlichen
Grüßen
Klaus Kaptur
P.S. Menschen können sensibilisiert werden, beim „Rauchen“ hat es funktioniert!
26. März 2013 um 18:19
Liebe Frau Klinge,
Danke für Ihre hervorragende, gute Arbeit und Danke auch, daß Sie mich in Ihrer Liste „Liste vegetarisch oder vegan lebender bzw. “veggie-freundlich” eingestellter Ärzte (PDF)“ aufgeführt haben =
http://vebu.de/files/Listen/%C3%84rzteliste.pdf.
Ich freue mich sehr über jeden Vegetarier, aber noch mehr über jeden vegan lebenden Menschen. Dahin gehen auch meine gesundheiltlichen Aufklärungen in meiner Praxis.
In Ihrer guten Liste werde ich dabei versehentlich als vegetarisch agierender Arzt geführt. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie dieses entsprechend in VEGAN umändern könnten.
Danke noch mal an Sie und mit vielen freundlichen Grüßen, schöne Ostertage,
Dr. Hanno Platz
13. Februar 2014 um 10:49
Ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen, möchte ich doch erwähnen, dass auch für die vegetarische Lebensweise sehr wohl und sogar sehr viele Tiere und ebenso qualvoll leben und getötet werden.
Bspw. ist in einigen Produkten Gelatine enthalten (aus Knochen und Knorpel), u.a. auch in Fruchtsäften (traurigerweise muss es nicht mal auf dem Etikett angegeben werden, weil es ein sogenannter technischer Hilfstoff ist.
Um Milch von Kühen zu stehlen, müssen diese vergewaltigt werden (zwangsgeschwängert), damit sie Kälber gebären, die ihnen gleich nach der Geburt entführt werden und alsbald zu Kalbfleisch verarbeitet werden.
Um ungeborene Embryonen (Eier) von Hühnern zu stehlen, werden ALLE männlichen Küken getötet, da sie keine Eier legen können und als Masthähnchen zu mager sind. Dafür gibt es eine andere Zuchtreihe.
Um es kurz zu machen: Wer etwas gesünder leben möchte, kann sich gerne „nur“ vegetarisch ernähren. Besser ist natürlich auch dafür die vegane Ernährung.
Wer aber Tiere retten bzw. schonen möchte, also Tiere LIEBT, MUSS vegan LEBEN. D.h. nicht nur die Ernährung, sondern auch keine Lederkleidung, -sitze etc., kein Pelz, keine Schafwolle, usw.
Wenn Du vegan lebst, machst Du das nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Umwelt: Der größte Produzent von Treibhausgasen, sind die Rinder der Massentierzucht, nicht die Kraftfahrzeuge.
Außerdem rettest Du Menschenleben, denn für die „Herstellung“ (lächerliche, technische Ausdrucksweise für eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheit) eines Kilos Fleisch benötigt man ca. 15 kg Getreide bzw. Soja, womit man mindestens 10 mal soviele Menschen satt bekommen hätte.
Wie gesagt: Ich möchte niemandem zu Nahe treten. Nur die informieren, die es wirklich interessiert.
19. Februar 2014 um 17:59
@Andreas: alles, was du da anführst, wurde hier schon öfter thematisiert und steht auch ausführlich in meinem Buch!
Denoch gilt: niemand MUSS…. und es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten zwischen Null und Eins. Ob jemand den Tag mit Wurstbrot, Eiern, Milchkaffee und Yoghurt beginnt, dann mittags das übliche „Omnivoren-Menü“ (Fleischlappen plus Beilage) verzehrt, gegen Abend ein halbes Hähnchen vom Imbiss mitnimmt und beim nächtlichen Kühlschrankbesuch nochmal ein paar Scheiben Käse zu sich nimmt schadet Tier, Mensch und Umwelt ein VIELFACHES mehr als jemand, der z.B. „Fleisch nur ab und zu und wenn, dann bio“ ernsthaft betreibt – oder jemand, der sich im Alltag vegan ernährt, aber draußen auch vegetarisches isst.
Meinen dicken Wildledermantel mit Innenfell hab ich im übrigen vor 15 Jahren gekauft – den werfe ich jetzt nicht weg, weil ich (allermeist) vegan esse und auch ansonsten für das „pflanzen-basierte Leben“ eintrete.
Ein bisschen Differenzierung darf schon sein – das ist der Sinn meiner Rede!
19. Februar 2014 um 21:11
Die Rede von Maneka Gandhi fand ich einfach SUPER!
Hier einige Abschnitte:
Ich sehe keinen Unterschied zwischen Wesen und Wesen. Ein Huhn ist ein Mensch, ist ein Schwein, ist ein Esel, ist eine Ameise. Sie alle fühlen Schmerz, sie alle fühlen Liebe, sie alle fühlen Kummer, sie alle lieben ihre Kinder, sie alle leben in Gesellschaften, auch wenn man sie trennt. Sie sind alle Teil eines großen Ganzen. Und jedes Mal, wenn wir einem von ihnen wehtun oder eine Gesellschaft schaffen, die sie verletzt, zerstören wir uns einfach selbst; und das ist es, was mich zur Arbeit auf diesem Gebiet veranlasst.
Wissen Sie, man kann keine Tiere essen und sich gleichzeitig um sie kümmern, denn es gibt keinen Unter- schied zwischen dem einen und dem anderen. In vielen Teilen der Welt sind die Menschen auf verschiedene Weise grausam und halten und essen Hunde; wir halten Hunde als Haustiere und essen Ziegen. Es ist also lächerlich anzunehmen, dass man [Fleisch] essen kann und Teil einer Tierschutzbewegung sein kann.
Ich konnte nicht herumlaufen und die eine Katze und den einen Hund retten – das ist es, was die Leute meinen, wenn sie von „Tieren“ sprechen – ich musste die Fleisch-Tiere retten oder besser gesagt, verhüten, dass sie geboren werden. Also musste ich Vegetarierin sein. Ich musste gewaltlos (ahimsa) sein, was zu dem Ganzen passte und sich auf Umwelt, Tiere und Vegetarimus bezieht. Alles hat mit Ahimsa (Gewaltlosigkeit) zu tun.
http://suprememastertv.com/de/bbs/board.php?bo_table=ve_de&wr_id=85&goto_url=holidaycard&sca=&page=1&url=link2_0
30. Juni 2016 um 23:28
Wo finde ich hier die Liste mit den veganen Ärzten?
Ich lebe in Hamburg und suche einen entsprechenden Arzt.
Danke & viele Grüße –
Birgit
2. Juli 2016 um 12:59
@Birgit: offensichtlich hat der VEBU die oben im Artikel verlinkte Seite entfernt. Ich hab gegoogelt und diese gefunden:
Veggie-freundliche Ärzte und Ernährungsberater
1. August 2016 um 00:05
Telemedizinisches Zentrum für Vegetarier und Veganer gerade eben gestartet:
Ein von vielen Veganern geäusserter Wunsch wurde Wirklichkeit: Eine kompetente, vorurteilsfreie Beratung durch Ärzte und Ernährungsberater, welche ohne Vorurteile beraten, sich sogar selbst vegan ernähren:
vegmedizin.de
Aus rechtlichen Gründen ist eine Abrechnung über deutsche Krankenkassen nicht möglich. Um aber für jeden erschwinglich zu bleiben, wurden offenbar weitaus tiefere Honorare veranschlagt, als sie in einer Arztpraxis anfallen würden. Die Preise stehen jeweils bei den einzelnen Angeboten. Man kann diese „buchen“ wie beim Einkauf in einem normalen Onlineshop.
Die Pressemeldung dazu findet man hier:
https://www.vegmedizin.de/portal/?q=PM_Eroeffnung