Diese erstaunliche Frage hab‘ ich heute mal eben per Google recherchiert, doch fand ich dazu ausschließlich Artikel auf verschiedenen Vegan-Blogs, die sich sämtlich auf eine einzige Info-Quelle beziehen: den umstrittenen Arzt und Ernährungsexperten Neal Barnard, der für eine konsequent vegane Ernährung wirbt.
Auf die Frage, warum viele Menschen, insbesondere auch Vegetarier, vom Käse nicht lassen wollen, heißt es dann z.B.
Was macht Käse denn nur so unwiderstehlich?Darauf haben Wissenschaftler/innen in den letzten Jahren eine Antwort gefunden. Und Sie werden sich wundern: Verantwortlich dafür ist nicht der Geschmack oder der Geruch von Käse. (Ganz nebenbei: Haben Sie schon mal von einer Firma gehört, die versuchte, ein Parfum, einen Lufterfrischer oder Räucherstäbchen mit dem Geruch von alten Socken zu vermarkten? Wahrscheinlich nicht.) Der Grund für seine Unwiderstehlichkeit sind Opiate im Käse – genauer, Morphine, noch genauer, so genannte Casomorphine.
Die Milch von Säugetieren enthält diese Stoffe, um die Neugeborenen zu beruhigen und zu befriedigen. Forscher haben also herausgefunden, dass Muttermilch – auch die von Kühen – einen ähnlichen Effekt auf das Kind hat, wie Morphium – ein abhängig machendes Schmerzmittel. Käse enthält weitaus mehr davon als Milch, denn Käse ist konzentriertes Milchfett und -protein.
Und er enthält noch weitere drogenähnliche Substanzen, wie zum Beispiel eine amphetaminartige Chemikalie namens Phenylethylalamin, die auch für den süchtig machenden Effekt von Schokolade und Wurstprodukten verantwortlich gemacht wird. ….
Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:
Die Opiate, die während des Verdauungsprozesses von Käse im menschlichen Körper freigesetzt werden, signalisieren dem Gehirn ein Glücksgefühl, sie haben einen leicht schmerzlindernden und beruhigenden Effekt.
KÄSE MACHT KÖRPERLICH ABHÄNGIG.(Quelle: Veg in Salzburg / Käse – eine Delikatesse oder eine Droge?)
Dass ich überhaupt auf das mir neue Thema gekommen bin, verdanke ich dem lesenswerten TAZ-Artikel „Veganismus macht nicht behindert“, in dem Frauke Girus-Nowoczyn für die vegane Gesellschaft den Behauptungen von Christian Opitz ausführlich widersprochen hat. Das Käse-Thema wurde da am Rande erwähnt.
Der Mensch ist MEHR als ein Chemiecocktail
Was mich an der Sucht-These bezüglich Käse (aber auch Milch, Schokolade etc.) stört, ist die Reduzierung des Menschen auf eine Reihe geistloser Ursache-Wirkungszusammenhänge: Huch, da ist ja ein Opiat oder eine THC-ähnliche Substanz, na sicher, dann ist da auch ein süchtig-machender Prozess im Gange! Böser Käse, böse Casomorphine, weg mit dem Scheiss!
Was uns besonders gut schmeckt, vermittelt sich auf der physischen Ebene nun mal über bestimmte Stöffchen, wobei „Drogen-ähnliche Stoffe“ schon mal vorkommen. Auch der Körper produziert ja sogenannte „körper-eigene Drogen“, z.B. die Endorphine (=endogene Morphine) und viele mehr. Das ist kein Grund zur Panik, denn im Normalfall richten diese Stoffe keine Schäden an. Wir haben ja auch ein Verdauungssystem, dass auf allerlei Schadstoffe entsprechend reagiert und mit dem, was von außen kommt, noch einiges anstellt! (Wer sich da in die Details vertiefen will, findet z.B. hier ein Gespräch über Casomorphine und ihren Abbau).
Missbrauch des Sucht-Begriffs
Bei Käse und Milch von „Sucht“ zu sprechen, halte ich für einen inflationären und illiegitimen Gebrauch des Sucht-Begriffs. Denn wer bekommt schon echte ENTZUGSERSCHEINUNGEN, wenn er Käse oder Milch weglässt? Nein, Käse schmeckt halt nur gut und fehlt einfach im Speiseplan, denn er ist vielfältig einsetzbar und „vervollständigt“ ein Gemüse + Reis/Kartoffeln/Brot-Gericht recht einfach.
Ich habe großen Respekt vor Menschen, die aus ethischen Gründen konsequent auf alle Milchprodukte verzichten, und ich bemühe mich selbst zumindest um eine Reduzierung. Dass in diesem Zusammenhang dann immer auch versucht wird, die abgewählten Lebensmittel als allgemein krank- bzw. süchtig-machend hin zu stellen, sehe ich als überschießende Propaganda, sie auch nicht glaubhafter oder irgendwie „netter“ wirkt, wenn sie für eine gute Sache streitet!
Wenn erstmal alle glauben, ihr Faible für Käse oder andere Milchprodukte sei eine „Sucht“ – WAS denkt man dann künftig über Menschen, die an RICHTIGEN Süchten wie Alkolhol, Heroin- oder Nikotinsucht leiden?
27. Mai 2011 um 17:24
Liebe Claudia
Käse hat mich heute auf Deine schöne vegetarische Seite geführt, dass Kässe nicht nur gut, sondern auch noch ein Schmerzmittel ist, das freut mich im doppelten Sinne.
Mit Kässe, gefällt mir unverbissen vegetarisch noch besser.
Liebe Grüsse zentao
30. Mai 2011 um 09:43
Hilfe, ich bin süchtig nach LUFT! Alle paar Sekunden muss ich mir das Zeug reinziehen und kann damit nicht aufhören! ;)
2. Juni 2011 um 19:30
Was wäre das Leben – ohne die kleinen Laster. Auf Fleisch mag ich gerne verzichten, aber bei Käse bin ich gerne ein Abhängiger. Leckere vegetarische Gerichte kann man mit einem edlen Käse richtig aufpeppen.
24. August 2011 um 20:25
Dass Käse Suchtpotential hat, sieht man nicht nur an den vielen Menschen, die sagen, sie könnten Fleisch ersetzen, aber nicht ohne Käse leben…
Und es behauptet auch nicht nur Neil Barnard.
1981 fand Eli Hazum Casomorphine in der Milch – darauf bezieht sich Barnard. Ich habe auf meiner Seite auch darüber geschrieben.
Ja, Neil Barnard ist provegan, aber dass er umstritten wäre, ist mir neu.
Er hat viel gegen Krebs geschrieben und eine vegane Ernährung schützt nun mal mehr vor Krebs als eine lakto-ovo-vegetarische und auch als eine omnivore.
Siehe auch „Vegetarische Ernährung“ von Claus Leitzmann und Markus Keller.
Dass nur Barnard von Casomorphinen in der Milch spricht, stimmt nicht.
Aber … guter Blog, dickes Lob. :-)
24. August 2011 um 20:28
Und das vorherrschende Problem bei Käse ist die Ausbeutung der Rinder und dass Milchproduktion Kälbermast und Tod der Rinder nach sich zieht.
Man kann die Milchindustrie nicht von der Fleischindustrie trennen.
Eine „Milchkuh“ landet mit ca. 5 beim Schlachter. Das entspricht einem menschlichen Alter von 13,3 – da Kühe bei guter Fürsorge 30 werden KÖNNEN.
Das wird in dieser Argumentation „ist Käse gesund?“ irgendwie vergessen. Für Kühe ist Käse seeehr ungesund.
26. August 2011 um 12:05
@Diana:
ich sympathisiere ja durchaus mit dem veganen Lebensstil (auch wenn ich das selber nicht packe), doch sieht dieses häufige Argument über die in Folge einer Milchvieh-Abschaffung eintretende Realität locker hinweg: OHNE Käse würden diese Kühe GAR NICHT leben. Denn fast niemand hält sich Kühe „einfach so“.
8. April 2012 um 19:52
Die Begründung, ohne dies & jenes würden die Tiere gar nicht leben, ist die schlechteste überhaupt.
Die Nutztiere werden von den Menschen gezüchtet (nur deshalb gibt es sie überhaupt) und dann ihr Leben lang eingesperrt und nur zum menschlichen Vorteil genutzt.
Demnach müsste man auch Mastkühe befürworten, da diese sonst ja auch gar nicht leben würden..
Es geht darum, dass die Tiere in der Natur leben und so, wie es artgerecht ist. Nicht, dass sie irgendwie leben, nur um überzüchtete Rassen aufrecht zu erhalten.
9. April 2012 um 01:48
@Nikola: es geht nicht darum, ob etwas gut oder schlecht begründet ist, sondern OB ES SO IST. Und indem ich anmerke, dass die meisten Tiere in Europa dann gar nicht leben würden, nehme ich einen radikal-tierrechtlichen Standpunkt eigentlich sehr ernst: dass es nämlich unter uns fühlenden Wesen zuvorderst um das eigene Leben/Überleben geht – durchaus individuell betrachtet.
Darüber einfach hinweg sehen, würde – mal auf Menschen übertragen – analog heißen: ein Leben in Sklaverei ist nicht lebenswert. Besser, man würde gar nicht geboren. Aber nicht etwa formuliert vom individuellen Sklaven selbst, sondern von unbeteiligten Dritten…
Selbstverständlich bin ich auch gegen all diese aus Profit-Interesse überzüchteten Rassen! Würden gesamtgesellschaftlich Fleisch und Milchprodukte nurmehr SEHR SPÄRLICH verwendet, bräuchte es das auch nicht.
Andrerseits finde ich den radikalen Tierrechtler-Standpunkt, GAR KEINE „Tiernutzung“ akzeptieren zu wollen, höchstens noch romantisch. Es gibt durchaus Formen von Tier-Mensch-Interaktionen zum gegenseitigen Nutzen, die ich ok finde – auch der Mensch lebt heute schließlich nicht mehr „artgerecht“.
Und „Wildnis“ gibt es im übrigen kaum noch, nurmehr geschützte Reservate, die Verteidigung und Pflege brauchen, also richtig Geld kosten.
26. April 2012 um 13:26
Hm, stimmt, jetzt haben wir die milliarden Nutztiere, dann können wir sie doch auch nutzen. Wir finanzieren ihnen ihr kurzes, aber selbstverständlich lebenswertes Leben und entscheiden dafür, wie sie uns am besten zu Diensten sind. Win-Win, würde ich sagen.
Und da es diesen Tieren natürlicherweise nicht nur ums eigene Leben, sondern auch um Nachkommen geht, sichern wir die Nachkommenschaft gleich mit ab. Kein Problem, Unterkünfte existieren ja schon zur Genüge und „artgerecht“ — also bitte! — wo gibts denn das heute noch?! Das ist doch nur die Ideologie von unbeteiligten Dritten. Hier entscheiden aber immer noch die
SklavenhalterBeteiligten darüber, was ok ist! Zumindest die, die sich verständlich artikulieren können. SO IST ES nunmal, bittschön.—
@Claudia: Mir deucht, dein Standpunkt erschließt sich mir nicht recht. Ich werde den Eindruck nicht los, du fürchtest, etwas zu verlieren. Doch nicht etwa Käse? ;-)
26. April 2012 um 15:24
@Alex: ich habe nichts zu „fürchten“, denn ich bin frei in der Wahl meiner Ernährung – niemand zwingt mir einen „Verlust“ auf.
Dein Kommentar ist ziemlich polemisch und gibt keineswegs wieder, was ich zum Thema gesagt hatte. So geht es eigentlich fast immer, wenn ich mit Tierrechtlern diskutiere: nimmt man mal versuchsweise selber einen radikalen Standpunkt ein, der eben auch das Interesse aller derzeit lebender Tier-Individuen berücksichtigt, ist es auch wieder nicht recht. Bzw. wird gar nicht wahrgenommen: auf einmal ist das Lebensrecht der einzelnen Kuh komplett egal! Bei anderer Gelegenheit werden dann wieder einzelne Tiere „gerettet“ und aufwändig irgendwo unter gebracht – versteh einer Tierrechtler!
Meine Bemerkung
„Es gibt durchaus Formen von Tier-Mensch-Interaktionen zum gegenseitigen Nutzen, die ich ok finde – auch der Mensch lebt heute schließlich nicht mehr “artgerecht”.
bezog sich im übrigen nicht auf die Massentierhaltung (was man mit Blick auf die ganze Blogseite unschwer erkennen könnte), sondern z.B. auf gut gehaltene Haustiere, Lawinenhunde, Blindenhunde, frei schwimmende Delphine, Bio-Bienen usw. – da teile ich die totale Ablehnung jeglicher „Nutzung“ ganz gewiss NICHT.
Käse hab ich in meinem Speiseplan um 95% reduziert, der Artikel propagiert nicht Käsekonsum, sondern lehnt lediglich das Sucht-Argument ab (sonst hätt ich ja schon heftige Entzugserscheinungen!)
26. April 2012 um 16:25
@Claudia: Ich bin kein Tierrechtler und kannkonnte deine Positionen bisher ganz gut nachvollziehen. Die der Tierrechtler in der Regel auch.
Was ich nicht mehr nachvollziehen kann ist dein Satz „OHNE Käse würden diese Kühe GAR NICHT leben.“ Der impliziert nämlich mehr als „das Interesse aller derzeit lebender Tier-Individuen“ zu berücksichtigen. Gegen letzteres hat auch niemand hier etwas geschrieben. Dein Satz besagt aber auch, dass ’sie froh sein können, dass sie uns noch zu etwas nutze sind, sonst wars das mit dem Lebenswert‘. Und da es ihnen ja zuvorderst ums Überleben geht, sind sie natürlich froh, oder was willst du sagen?
Dein Hinweis auf „spärlichen“ Verbrauch bringt auch keine Klärung. Denn was passiert dann mit den lebenden Tieren, die nicht gebraucht werden? Wo ist der entscheidende Unterschied zu den Aussagen von Diana und Nikola?
27. April 2012 um 13:56
@Alex: vielleicht reicht ja einfach mein Intellekt nicht hin, um dein Missverständnis nachzuvollziehen… :-)
Ich hab mit dem Satz „OHNE Käse würden diese Kühe GAR NICHT leben.“ einfach nur einen Fakt beschreiben wollen. Ohne Nutzen keine Nutztiere – und „Wildnis“ gibts nurmehr sehr beschränkt auf dem Planeten, in DE eigentlich gar nicht. Deine weiteren „Implikationen“ sind nicht meine, das dichtest du dazu!
Will auch gar nicht weiter Haare spalten: wirklich artgerechte Bio-Haltung in naturgemäß beschränktem Rahmen fände ich für die Zukunft ok – das würde Milch, Käse und Fleisch immens verteuern, so dass diese Nahrungsmittel nurmehr selten und ausnahmsweise verzehrt würden.
Im Übergang würde man natürlich alle Noch-Massentierhaltungs-Tiere schlachten und wie bisher „verwerten“ – und dann diese Ställe abreißen.
Von so einem „Übergang“ sind wir aber sehr weit entfernt, es lohnt also nicht, sich darüber einen Kopf zu machen!
9. August 2012 um 12:20
Aha! Käse macht also süchtig. Das erklärt einiges. Schließlich sind es genau dieselben zersetzenden Bakterien, die für den Käseduft menschlicher Füße verantwortlich sind. Wenn dann noch weibliche Pheromone/Hormone dazukommen wird es unwiderstehlich. Die Natur hat Frauen also ein Mittel mitgegeben, dass sich ihnen Männer freiwillig zu Füßen legen, denn gerade im weiblichen Fußschweiß wurde eine hohe Konzentration an Pheromonen festgestellt. Und das erklärt wohl die Käsesucht. In Wahrheit suchen Männer die Nähe zu weiblichen Füßen und substituieren dann diese Sucht durch den Konsum von Käse.
13. Dezember 2012 um 15:51
Also wenn ich als Frau Käse konsumiere, bin ich unterbewusst eine lesbische Fußfetischistin? ;)
13. Dezember 2012 um 15:57
@Lin: ich vermute eher, Fleix hat einschlägige Interessen und sieht alles durch diese Brille… :-)
6. Januar 2013 um 01:05
@Claudia wenn´s die Viehhaltung nicht gäbe, würde es doch mehr Wildnis geben!? :-)
btt: Wissenschaft ist meist überbewertet.
17. März 2013 um 17:36
Hast du dich denn mal mit den anderen Stoffen, die in Milchprodukten so vorkommen beschäftigt? Als Stichwort vielleicht IGF-I oder Calcium im Zusammenhang mit Osteoporose?
Ich selbst habe nach einem halben Jahr hohem Milch- und Eikonsum eine beginnend-chronische Gastritis, sowie eine starke Walnussallergie bekommen. Kaum habe ich beides weggelassen, konnte ich wieder meine geliebten Walnüsse essen. Ich nehme mal an, dass mir das mit Gemüse oder Vollkornprodukten nicht passiert wäre. Für mich jedenfalls sind alle produkte tierischer Herkunft, sowie das meiste Fertigzeugs erstmal gestrichen!
Ansonsten ist der Artikel natürlich absolut angebracht, ich denke Käse und Alkohol oder gar Heroin sollte man nicht unbedingt in einen Topf werfen. Darauf hinweisen allerdings schon.
Viele Grüße,
Pablo
1. Februar 2014 um 19:46
ich bin erst jetzt auf diese seite gestoßen, etwas spät…..aber ich möchte mein Kommentar dennoch abgeben.
Ich zitiere:
Wenn erstmal alle glauben, ihr Faible für Käse oder andere Milchprodukte sei eine “Sucht” – WAS denkt man dann künftig über Menschen, die an RICHTIGEN Süchten wie Alkolhol, Heroin- oder Nikotinsucht leiden?
der für mich wichtige Grund zu wissen, das käse süchtig macht, ist das dieses Wissen hilft um die Käsesehnsucht oder Jappser zu überkommen, denn deswegen weiss ich es wird vorbei gehen!
Und nur weil es noch schädlichere Suchte gibt, sollte man diese nicht unterschätzen.
Dann möchte ich auch noch sagen, das ich mir sicher bin, sollte die Menscheid auf Milch und Fleisch verzichten, es immer noch Kühe und Schweine geben wird, denn der Mensch mag Tiere und auch wenn der Wolf fast ausgerottet war, haben ganz viele eine Hund….
Gandaenhöfe gibt es auch jetzt schon und die wird es immer geben.
Vielleicht würden dann in den Zoos heimische Tiere stehen, wie Kuh, Schwein, Ziege, Huhn usw..der Streichelbauernhof ist sehr beliebt.
Und zu sagen ich esse Käse, denn sonst würden die Kühe nur abgeschlachtet werden, ist ziemlich traurig!
6. Februar 2014 um 20:05
@boris: ich glaube nicht an „Sucht“ bei Käse. Erst letztens hab ich eine Sendung gesehen, die neueste Forschungen über Darmbakterien brachte: die haben einen riesigen Einfluss darauf, worauf wir Appetit haben – und auf noch viel mehr! Mit denen leben wir in Symbiose und wenn Milchprodukte wegfallen, verschwinden nach einiger Zeit jene Bakterien, die genau darauf spezialisiert sind – und mit ihnen auch der besondere Appetit auf Käse.
Das erscheint mir weit stimmiger als die Sucht-These – und es entspricht auch meinem Erleben.
12. September 2014 um 21:30
Entschuldigung dass ich das so sagen muss:
Claudia deine Argumentation macht hinten und vorne absolut keinen Sinn. Niemand verlangt jeglichen Käsekonsum auf der ganzen Welt -SOFORT- zu unterbinden UND alle Kühe in der Milchzucht direkt zu verwursten oder sonstwie zu entsorgen. Klar haben diese Kühe ein Existenzrecht, aber deswegen muss ich doch nicht auch noch mit dem Käsekonsum dafür sorgen dass die Sklavenhaltung noch Generationen überdauert?
„So geht es eigentlich fast immer, wenn ich mit Tierrechtlern diskutiere: nimmt man mal versuchsweise selber einen radikalen Standpunkt ein, der eben auch das Interesse aller derzeit lebender Tier-Individuen berücksichtigt, ist es auch wieder nicht recht. Bzw. wird gar nicht wahrgenommen: “
Das glaube ich, du redest ja auch absoluten Blödsinn. Tut mir leid das so offen sagen zu müssen, da muss man nicht viel gegenargumentieren: Es macht schlichtweg keinen Sinn.
( Es sei denn dein Gegenüber verlangt tatsächlich sofort jede Käseproduktion auf der Welt einzustellen und alle Kühe direkt zu entsorgen (?) )
Marcel
der übrigens ab und an auch noch Käse isst.
13. September 2014 um 11:46
@Marcel: du zitierst einen Satz aus einem Kommentar, der in der Aufeinanderfolge der Kommentare durchaus Sinn ergibt. Und vermutlich hast du auch nicht weiter gelesen, denn ich bin da ja nochmal drauf eingegangen:
Schon das ist verglichen mit dem jetzigen Zustand fast eine UTOPIE! Jedoch eine, die mehr Zustimmung finden könnte als die radikale Position eines Verbots sämtlicher Tiernutzung.
Ich hab mal phasenweise in einem Toscanischen Landhaus gelebt, in dessen Keller der sardische Schafhirte Käse machte. Wow, war das toll! Da konnte ich mal mitbekommen, wie einfach das ist und was dabei für wundervoller Käse raus kommt. Ab und an hat er gesoffen und ist nicht erschienen – dann sind wir runter und haben die Käse mit Salzwasser abgewischt und umgedreht, damit sie nicht schimmeln.
Den Schafen, die als Herde in der Umgebung herum liefen und oft sich selbst überlassen blieben, ging es prima, wie ich auch mitbekommen konnte.
Ich sehe nicht ein, warum man das als „Tiersklaverei“ bashen und abschaffen sollte. Bin halt keine Radikale…
10. August 2015 um 12:57
Tiere durch „vegane“ Ernährung retten/schützen zu wollen ist reinste (Selbst-) Täuschung, solange es keine nennenswerte vegane Landwirtschaft gibt. Im Prinzip alles, was du im Bioladen kaufen kannst, wurde mit tierischem Dünger aus Nutztierhaltung erzeugt. Hinzu kommen weitere Kolateralschäden: der Mähdrescher zermalmt so manches Mäusenest, während er die Ernte einfährt. Du isst keinen Honig um Bienen zu schützen? Dann denk mal über motorisierte Fortbewegung nach, auf der Strecke von Berlin nach Pusemuckel machst du tausenden Insekten – sicher auch ein paar Bienchen darunter – den Garaus. Tja, und die Runde Fußball im Park muss auch gestrichen werden, denk mal an die Ameisen und anderes Kleingetier.
OK, das wird jetzt ein bisschen polemisch. Aber wo ist die Grenze? Immer schön realistisch bleiben. Nutztiere sind auf absebare Zeit nicht weg zu schützen, also können sie auch ruhig weiter ein bisschen Milch geben. Wenn sie dafür zu alt werden, lasst sie noch einige Jahre weiterleben (Stichwort Gnadenhof), genauso wie die männlichen Kälber … ich würde gern eine Studie sehen, wie viel Milch bei Einhaltung solcher Prinzipien gewonnen werden könnte. Das aber sicher erst in einer Zeit nach dem Kapitalismus.
13. Dezember 2016 um 21:42
Also ich bin auf dieser Seite gelandet weil ich im Netz gesucht habe, ob es so was wie „Milchsucht“ gibt. Ich stelle immer wieder fest, dass ich nach einem stressigen, kraftzehrenden Tag abends nach Milch giere und erst nach dem Genuss von mind. 1 Glas entspannen kann. Da mich die Thematik mit der Tierhaltung usw. auch sehr beschäftigt, beunruhigt mich mein fast „zwanghaftes“ Verlangen! Andererseits immer noch besser als Alkohol usw.!!!