Bisher hatte ich den Seitan immer im offenen Topf gekocht, wie es im Beitrag Seitan aus Weizengluten selber machen beschrieben ist. Die nicht ganz so feste Konsistenz, die manchen „zu fluffig“ ist, hat mich nicht gestört, im Gegenteil.
Trotzdem hab ich jetzt mal die Methode mit den Kochbeuteln ausprobiert. Also wie auch bisher auf ein Teil (=Kaffeepott) gewürztes Weizengluten-Mehl diesselbe Menge Flüssigkeit (Gemüsebrühe mit Sojasauce und pürierte Tomaten). Beides kommt dann zusammen in eine Schüssel und wird zum Teig vermischt und geknetet. Anschließend klopfte ich den Teig länglich flach und schnitt ihn in zwei Teile. Jedes Teil bekam einen „Kochbeutel“ – nämlich einen ganz normalen Gefrierbeutel. (Update: Je nach Menge empfiehlt sich das Zerteilen in Scheiben und die Verwendung mehrerer Beutel mit 2 – 4 Scheiben pro Beutel). Dazu je so zwei bis drei Schöpfkellen Gemüsebrühe, dann band ich die Beutel zu und gab sie in kochendes Wasser.
Fester, aber nicht gummiartig!
Nach einer guten Stunde befand ich den Seitan für fertig. Die Beutel kann man erkalten lassen und dann direkt so einfrieren oder bis zur Verwendung im Kühlschrank aufheben.
Das Ergebnis: tatsächlich ist der Seitan fester – und glücklicherweise ohne jeden Touch von „Gummihaftigkeit“. Dabei hatte ich mich nicht mal darum bemüht, den Platz für die Teigfladen besonders „eng“ zu halten. Ich bin sehr zufrieden! Und hab‘ mich natürlich gleich ein paar Teile „in Steak-Manier“ mit Zwiebeln und Zucchini angebraten. Dazu Senf und Ketchup – schmeckt super!
17. März 2011 um 16:32
so hatte ich das letztens auch mal probiert, war aber leider trotzdem so fluffig geworden. glaube das könnte daran liegen, dass ich den mit der küchenmaschine gemischt habe und das sehr viel luft in den teig eingebracht habe, oder? knetest du den per hand durch? war jedenfalls von der konsistenz her nicht so toll, aber auch nur ein paar teile des ansatzes, einige waren auch etwas fester geworden.
war allerdings auch mein erster versuch im topf, vorherige waren immer im backofen. da wurde es zwar fester, aber auch etwas trockener und brotiger.
17. März 2011 um 17:08
Ich mische den Teig in der Schüssel mit einem Kochlöffel zusammen, bis alles ein Klumpen ist. Den nehme ich dann raus und knete ihn auf einem Brett, bis er mir „glatt genug“ erscheint (nicht lange!). Üblicherweise schneide ich ihn dann in Scheiben und werfe die in den offenen Topf (nicht ins schon kochende Wasser, das bläht zusätzlich auf). Jetzt halt in zwei Kochbeutel…. ich nehme an, der Seitan wäre noch fester geworden, wenn ich weniger Platz im Beutel gelassen hätte. Aber mir hat’s schon so voll gereicht…
Backen hab ich EINMAL versucht. Kleiner Klumpen Teig in Alufolie – heraus kam ein „Gummiball“, den ich direkt wegwerfen konnte!
17. März 2011 um 18:22
gut danke, stimmt dass die brühe kalt sein soll und mit dem seitan aufgekocht werden soll hab ich auch schonmal gehört, aber in einem moment geistiger umnachtung wohl einfach vergessen. danke schonmal, ich werds wieder probieren!
:)
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28. März 2011 um 19:30
Liebe Claudia,
vor zwei Wochen habe ich endlich zum ersten Mal selber Seitan gemacht – dank dir, du hast mir den Anstoß dazu gegeben! Es ist wirklich keine Hexerei, geht ganz flott und man kann sich würztechnisch richtig austoben. Mit dem Ergebnis bin ich echt zufrieden, schmeckt genial gut, lässt sich so vielfältig verwenden. Mir ist es weit lieber als das gekaufte Seitan, das nicht nur teuer, sondern auch geschmacklich nicht so überzeugend ist.
Mit dem Kochen im Plastikbeutel hätte ich allerdings Probleme. Lösen sich da nicht irgendwelche giftigen Stoffe aus dem Plastik?
Danke jedenfalls nochmals für den Anstoß dazu, das bringt mich in Punkto gesunder Ernährung ein ganzes Stück weiter!
Liebe Grüße, Margit
29. März 2011 um 08:51
@Margit: freut mich sehr, dass du es probiert hast und auch gleich mit Erfolg! Super!
Was die Plastikbeutel angeht: echte Gefriebeutel sind darauf ausgelegt, auf über 100 Grad erhitzt zu werden. Das ist nicht dasselbe wie diese dünnen Folien, die gerne Weichmacher absondern. Aber wenn du auch ohne auskommst, brauchst du sie ja nicht!
29. März 2011 um 10:12
Danke, Claudia, für diese Info. Das wusste ich nicht. Aber ich werde das trotzdem nicht probieren mit den Gefrierbeuteln, da ich so wenig Plastik als möglich verwende.
Liebe Grüße & einen schönen Tag, Margit
24. April 2011 um 17:32
Also ich würde das ja mit dem Kochbeutel gleich mal testen, nur beschreibst Du in Deinem Test mit gekauften Seitan, dass der Seitan im Beutel gekocht gummiartig ist..hier steht was ganz anderes. Also ich hätte nichts gegen festen Seitan und würde eigentlich nur gerne wissen, was da jetzt von stimmt, oder gab es verschieden Versuche den Seitan im Beutel zu kochen? Lieben Gruß Doro
25. April 2011 um 19:19
@Doro: Ja, es gab mehrere Versuche – der erste war wohl etwas misslungen. Bei DIESEM Versuch hab ich zum Anrühren des Rohteigs auch nicht genau 50:50 im Verhältnis Glutenmehl/Flüssigkeit genommen, sondern eher 45:55. Dadurch ist auch der Seitan OHNE Kochbeutel fester geworden – beide Versionen ohne Gummi-Touch.
Man muss es wohl öfter probieren, bis man zu einem „stabilen“ Ergebnis kommt!
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22. Juli 2011 um 13:46
Vielen Dank für den Tip, auch wenn er etwas spät kommt. Der Dank. Also dann mach ich mich nochmal ran, mit etwas mehr Flüssigkeit als Gluten!
14. August 2011 um 18:17
Ich stelle auch schon seit einige Zeit Seitan selber her und mag eher den festeren. Da ich schlechte Erfahrungen mit Koch- / Gefrierbeuteln gemacht habe und auch keine Diphenole oder Bisphenol oder ähnliches in meinem Essen haben will und unseren wahnsinnigen Plastikverbrauch eh bedenklich finde, verwende ich inzwischen ganz einfache kleine unbehandelte Baumwollbeutel. Kann man einfach selbst herstellen. Den Seitan in den Beutel, mit Wolle eng zubinden und den Beutel direkt in den Sud im Topf. Funktioniert prima. Der Seitan wird schön fest, der Beutel lässt sich waschen und wiederverwenden ;-)
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24. August 2012 um 11:29
@Sonja: aber im Baumwollbeutel kann der Seitan doch ohne Ende Flüssigkeit aus dem Topf ziehen?
5. Dezember 2012 um 17:35
Hallo Claudia !
Kann ich den Seitan auch in einer ganz normalen Gemüsesuppe mitkochen ? Die Suppe dann essen und den Seitan weiterverarbeiten.
Lg Angelika
5. Dezember 2012 um 17:44
@Angelika: beim Kochen in offener Brühe vergrößert sich der Seitan so sehr, dass für die Suppe vermutlich nicht viel Raum bleibt. Und der Suppengeschmack würde auch leiden!
Ich empfehle die Kochbeutelmethode nicht grundlos.
5. Dezember 2012 um 17:49
Ja, verstehe. Vielen Dank für den Hinweis.
Aber ich bin noch am testen und wollte nur wissen ob beides trotzdem noch “ essbar “ ist. :)
Lg Angelika
10. Januar 2013 um 15:31
Kommentar zur Frage von Claudia an Sonja vom 24.08.2012:
Ich denke wenn man den Seitan in einem Kochbeutel kocht in dem sich ebenfalls Sud befindet sollte es doch „auch“ viel Flüssigkeit ziehen können. Das auch in „“ weil ich denke das ein in Baumwolltuch fest eingeschnürter Seitanteig wenig Chance hat sich auszudehnen und damit wohl weniger fluffig werden kann. Meine eigenen Versuche stehen aber noch aus… ;-)
Was mich aber noch interessieren würde ist, ob jemand schon versucht hat eine faserige Struktur in den fertigen Seitan zu bekommen. Bei vielen fertigen Produkten ist die Konsistens von Fleisch etwas nachempfunden und ich würde dies gerne auch hinbekommen da ich die homogene Konsistens nicht ganz so mag. Das ganze allerdings mit Zutaten die ich kenne, denen ich vertraue und die ich vertrage.
In einem anderen Beitrag habe ich gelesen das dem Milchschnitzel von Valess Pflanzenfasern für diese Konsistens beigefügt werden. Das wäre für mich ok, nur welche nimmt man und wie/wo bekommt man diese?
Ware schön wenn jemand einen Tip für mich hätte.
10. Januar 2013 um 17:03
@Frank: da bemühe ich mich gar nicht erst, weil texturiertes Sojafleisch das ganz wunderbar leistet!!!
12. Januar 2013 um 07:32
Ich mache Seiten auch nach der Methode, die Claudia mir gezeigt hat. Ich verwende leere Dosen. Solche mit Aufreißdeckel (425ml). In die Dosen tue ich die Gemüsebrühe und die Seitanstücke so daß die Dose etwa zu 2/3 gefüllt ist, und verschließe sie mit den Plastikdeckeln, wie sie auf den kleinen Dosen mit vegetarischem Aufstrich drauf sind.
Im Wasserbad kochen wie beschrieben, Deckel mit etwas beschweren damit sie nicht runtergehen oder die Dosen umkippen.
Den Seitan-Tag versetze ich mit Semmelbrösel (ca. 10-20%) und kleingehackten Zwiebeln, Sellerie,Peperoni (+ Gewürze, Sojasauce…) Damit wird das Ergebnis weniger gummiartig. Achtung: Die Menge des zugesetzten Wassers (für den Teig, nicht das Kochwasser) muß so genau wie möglich der Menge (Volumen, nicht Gewicht) des Seitan-Pulvers ohne weitere Zutaten entsprechen.
12. Januar 2013 um 14:12
Hallo Arnd, schön dich hier zu begrüßen! (Noch nachträglich ein gutes neues Jahr!).
Interessant, das mit den Dosen! Für den Teig bin ich auch schon drauf gekommen, immer eher etwas weniger Wasser (eher 45 zu 55) zu nehmen – gefühlt vermutlich die Menge, die den „sonstigen trockenen Zutaten“ des Teigs entspricht.
20. Januar 2013 um 14:15
Hallo Claudia,
Erstmal vielen Dank für deinen Blog! Ich bin inzwischen auch unverbissen vegetarisch und war vor kurzem noch großer Fleischverfechter. Doch Filme wie Food Inc., Earthling, Home und Bücher wie Anständig essen haben mir die Augen geöffnet, dass es so nicht weiter gehen kann.
Auf deinen Blog stoß ich, als ich mich über Sojamilch informieren wollte. Und dann bin ich gar nicht mehr von weggekommen und habe viel gelesen. Heute habe ich dann zwei deiner Rezepte probiert – die Polenta und eben das Kochbeutelseitan. Letzteres ist etwas gummiartig aus dem Beutel gekommen, aber angebraten ist es vorzüglich!
Ich freue mich auf dein Buch :)
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19. Dezember 2013 um 13:25
Habt Ihr schon mal versucht einen Lupinen Filet selber herzustellen ?
Zb wie dieses hier:
http://www.purvegan.de/lupinenfilet.html
Wie funktioniert so etwas ?
20. Dezember 2013 um 18:11
Hallo Claudia, ich habe jetzt bereits 4 Seitan-Experimente hinter mir. Bei deiner Variante mit den Kochbeuteln habe ich bedenken. Es heißt doch so oft, dass schon „gutes“ Plastik (Becher etc.) bei zu heißer Flüssigkeit Schadstoffe abgibt. Wie ist es dann erst bei ein paar billigen Tiefgefrierbeuteln? Hast du dir darüber vorher gedanken gemacht? Ich recherchiere gerade noch darüber, bevor ich es wage …
22. Dezember 2013 um 13:17
@Normann: die Gefrierbeutel („Aromata“) sind definitiv für Lebensmittel hergestellt und explizit fürs Kochen geeignet. Zudem steht auf der Packung: „Die Qualitätsfolie aus hochwertigem OCTEN ist recyclingfähig, grundwasserneutral, umweltverträglich und verbrennt ungiftig“.
22. Dezember 2013 um 13:29
@dasLicht: wie man das selber macht, davon hab‘ ich noch nie was gelesen. Und bisher auch nur eins dieser Fertigschnitzel probiert. War nicht so doll, also hab ich da nicht weiter geforscht.
4. Januar 2014 um 13:01
Claudia, vielen Dank für die Angabe des Herstellres! Auf meinen Markenbeuteln steht nämlich nur 95 Grad. Dann suche ich mal Aromata. Wo hast du die gekauft?
15. Januar 2014 um 10:27
Vermutlich bei REWE oder LIDL, so genau weiß ich das nicht mehr…
7. März 2014 um 11:13
Liebe Claudia,
gestern habe ich auch Seitan in der Gefrierbeutelmethode hergestellt. War mein erster Versuch…. Alle Gefrierbeutel (3 Stück) sind leider im Wasserbad kaputtgegangen, also diese Sorte (Meli**a) hält anscheinend KEIN Kochen aus. Naja, das Seitan ist trotzdem ganz lecker geworden, ich habe einige Stücke in Olivenöl angebraten – nur versuchsweise – und mit Salz und Pfeffer gewürzt verspeist. Echt lecker, wenn auch etwas gummiartig! Das nächste Mal versuche ich einen kleinen Baumwollbeutel. Das erscheint mir sinnvoll und wie heißt es so schön „versuch macht kluch“. Herzliche Grüße! Regina
7. März 2014 um 15:12
@Regina: auf den Packungen der Beutel sollte drauf stehen, wieviel Grad sie vertragen!
Gegen das „Gummiartige“ hilft die Beigabe bis zu 10% anderer Substanzen wie etwa Kichererbsenmehl, Tofu, Semmelbrösel – auch geraffeltes Gemüse wie Karotten geht. Ich experimentiere da auch immer wieder gerne – siehe dazu z.B. das neue Rezept von Arnd.
11. März 2014 um 07:52
Hallo alle miteinander,
habe gestern mein zweites Seitan hergestellt und diesmal
a) ein paar blütenzarte Haferflocken sowie eine Handvoll Sesam dazugetan (für die Konsistenz) und
b) das ganze im Baumwollsäckchen gekoccht. Das hatte ich mir vorher aus einem alten Geschirrhandtuch genäht. Es ist leider viel zu groß geworden (obwohl ich nur ein halbes Handtuch genommen habe) – also, da muss ich nochmal ran. Aber vom Resultat her bin ich extrem zufrieden. Das mache ich gewiss wieder, zumal mir das Seitan auch beim ersten Mal schon recht gut geschmeckt hat. Ich finde es megapraktisch, im Kühlschrank was Schnelles zu haben: eine Scheibe abschneiden, in Würfel schneiden und anbraten. Krautsalat dazu, eine Scheibe Brot – fertig. Oder eine fixe Nudelsauce mit Tomaten aus der Büchse. Oder was auch immer: wenn man arbeitet und erst abends nach Hause kommt und dann relativ zügig was essen möchte, dann ist so was Gold wert.
Liebe Grüße
Regina
31. Juli 2015 um 12:28
Heute bin ich auf der Suche nach Gluten-Seitan-Rezepten zum ersten Mal über deinen Blog gestolpert. Sehr wohlformuliert und vor allem die Kennzeichnung der Partnerlinks mit dem Verweis auf Transparenz finde ich gut. Da fühlt man sich auch nicht verarscht und klickt gerne mal neugierig drauf.
25. Februar 2017 um 17:44
Habe Heute das erste Mal Seitan gemacht, leider habe ich deine Seite erst jetzt gefunden, dann hätte ich den Seitan auch im Kochbeutel gemacht…ich habe es nach Rezept verarbeiteter und da hieß e in Brühe zu sieden…der Seitan ging auf wie Hefe…habe den dann im Kokosöl frittiert, so richtig geschmeckt hat es mir nicht…werde deine Kochart ausprobieren, vielleicht schmeckt es dann besser…