Es ist gleichzeitig das erste selbst gebackene Brot, dass ich je produziert habe – nicht gleich ein Meisterwerk, aber für die Spontaneität des Versuchs durchaus akzeptabel:
Ich hatte den ganzen Tag nur Gemüse und Obst gegessen, hatte keine Lust auf Nudeln oder Reis, sondern Bock auf richtiges Brot mit gebratenen Seitan-Stücken und Senf. Der Bäcker hatte lange schon zu – was also tun?
Da ich noch mehrere Päckchen Trockenhefe hatte, erinnerte ich mich, dass ein Hefebrot recht einfach machbar sein soll. Pizzateig ist ja auch keine große Sache – also einfach mal losgelegt! In die Schüssel kam Bioweizenmehl, etwas Dinkelmehl, sowie ein paar Löffel Soja- und Haferflocken. All das hatte ich mir mal im Bioladen gekauft, als ich vor einem halben Jahr anfing mit der vegetarischen Ernährung – im Glauben, es schon irgendwie zu brauchen. Woraus bisher aber nicht allzu viel geworden ist..
Salz nicht vergessen!
Ganz wichtig: Salz muss ins Brot, sonst ist es kaum essbar. Das wusste ich aus früheren Italien-Urlauben, als dort noch Weißbrot ohne Salz gehandelt wurde. Und natürlich die Trockenhefe. Ich nahm gleich zwei Päckchen, denn ich erinnerte mich, dass die viel schlechter aufgeht als frische Hefe. Dafür muss man den Teig gar nicht erst „gehen lassen“.
Nach Vermischen der Trockenbestanteile fügte ich unter Rühren mit dem Kochlöffel soviel Wasser hinzu, dass die ganze Sache „teigig“ wurde. Bzw. nicht nur Wasser, sondern auch ein Löffel Olivenöl und wenig Soyasahne. Dunkel erinnerte ich mich, dass Milch ein Bestandteil von Hefebroten sein kann, war mir aber nicht sicher. Egal, schaden wird’s nicht! Ich knetete alles zusammen, gab es in eine gefettete Kastenform und schob es in den Ofen.
Die erste halbe Stunde gab ich nur mäßig Hitze, um der Hefe Gelegenheit zu geben, aufzugehen. Dann noch eine Stunde bei ca. 200 Grad – und fertig war mein erstes Brot!
Ich tat, wovor mich Mutter und Großeltern immer gewarnt hatten und probierte ausgiebig vom frischen Hefe-Brot. Magengrimmen bekam ich nicht, also war das offenbar eine hohle Drohung gewesen! :-) Das Innenleben des Brots war ok, nur die Kruste geriet zu dicht und etwas zu hart. Na klar, so ganz ohne Rezept kanns ja nicht gleich 100%ig perfekt werden.
In Zukunft werde ich vorher Rezepte studieren – hier eine kleine Auswahl:
- Das einfachste Weißbrot der Welt (Verkocht!)
- Einfaches Hefebrot mit dunkler Kruste (Seitansbraten);
- Einfaches Roggen-Weizen-Mischbrot (vegan-und-lecker.de);
- Knoblauch-Salbei-Brot (Barbaras Spielwiese)
Alles in allem ist das Brot backen sicher ein schönes Hobby, doch bin ich froh, dass es heute auch nicht mehr schwer ist, eine gute Bäckerei zu finden!
5. März 2011 um 14:31
Als Kinder haben wir uns immer um den Brotkanten gestritten :)
Nichts ist besser als eine harte Kruste beim Brot.
DasBrot sieht sehr lecker aus und das Rezept ist sehr gut beschrieben, man bekommt direkt Lust zum Backen ;)
LG
5. März 2011 um 14:38
Das sieht lecker aus, finde ich.
Ich wohne ja in einem sehr kleinen Dorf und der nächste Bäcker ist 2 Orte weiter …Deshalb habe ich schon ziemlich früh angefangen unser Brot selber zu machen. Wir haben jetzt einen Backautomaten, den man auch so programmieren kann, dass das Brot morgens um 06:00 Uhr fertig ist. Ich finde es gibt nichts Besseres als ganz frisches Brot. Und wie das duftet wenn man in die Küche kommt. Leider verwende ich in der letzten Zeit aber wieder immer öfter Backmischungen. Es geht einfach schneller und gelingt sicherer. Wen ich selber den Teig mache kommt bei mir immer Thymian ins Brot … :-)
Liebe Grüße
Astrid
6. März 2011 um 00:39
@Earthling: danke! Allerdings fehlt ja das in einem Rezept normalerweise Wichtigste: die Mengenangaben. Mit meiner Beschreibung kann man Glück haben, aber vermutlich auch einen kaum essbaren Klumpen produzieren.. :-)
was direkt etwas zu tun hat mit der von Astrid bedauerten Verwendung von Backmischungen: Auch Rezepte MIT Mengenangaben sind nicht unbedingt verlässlich.. und wer will sich schon dauernd Fehlversuche zumuten?
Aber vielleicht gibt es ja einfache Rezepte MIT klaren Mengenangaben, die IMMER klappen? Was meint Ihr?
@Astrid: wenn ich nicht nachdenken muss und genau weiß, was in die Schüssel kommt, brauch ich für so einen Teig höchstens 5 bis 10 Minuten. Muss es wirklich noch SCHNELLER gehen? Warum? (Ist „Teig machen“ nicht auch an sich ’ne ganz angenehme, sinnliche, meditative Tätigkeit, bei der man mal gut abschalten / den Kopf frei kriegen kann?)
6. März 2011 um 10:13
Also ich hab‘ die Erfahrung gemacht, dass man wirklich einige Brote backen muss, bis man das perfekte Ergebnis hat! Die Erfahrung bringts. Dann weiß man auch schon, wie die Konsistenz zu sein hat, ob der Teig schon genug gegangen ist etc.
Dein Brot sieht aber schon ganz schmackhaft aus!
lg, Bernadette
P.S.: Und ja, das Salz NIEEEEE vergessen! Dann schmeckt das Brot nämlich nach gar nix.
9. März 2011 um 10:32
@Claudia
Ja, da hast du recht. Deshalb hatte ich auch leider geschrieben. Aber mindestens einmal im Monat nehme ich mir auch immer die Zeit einmal selber zu mischen. Und beim selber gemischten Brot fällt mir immer wieder auf, das es auch wenn es nicht so gut geraten aussieht, trotzdem super schmeckt :-)
Viele Grüße
Astrid
10. April 2011 um 15:36
8Xxpab I’m not easily impressed. . . but that’s impressing me! :)