Dieses vegane Steak ist der Hammer! Es ist das erste vegane Steak, das ich geschmacklich und vom Biss her als BESSER als so manches Fleischsteak empfinde. Das Planted.Steak schlägt viele Mitbewerber um Längen und repräsentiert eine neue Generation im Marktsegment der Fleischalternativen. Am Samsag habe ich es probiert und bin hin und weg!
Das 140 Gramm große Steak habe ich mit einer Pilz-Gemüsesoße, sowie Kartoffen und Topinambur angerichtet. Food-Fotografie war noch nie mein Ding, aber das musste ich einfach dokumentieren:
Hier mal angeschnitten und aus der Nähe:
Seit 2010 nutze ich Fleischalternativen: Anfänglich war viel DIY nötig (Seitan-Steak, Soyasteaks), doch im Lauf der Jahre gab es immer mehr Angebote zunächst kleiner, dann auch größerer Hersteller. Dieser Markt boomt, großteils wegen Flexitariern wie mir, die zahlenmäßig mehr sind als die sich komplett vegan-vegetarisch Ernährenden.
Zeitweise flaute mein Interesse an Neuerscheinungen aber wieder etwas ab, auch wegen der zunehmenden Kritik an den Inhaltsstoffen vieler Produkte und weil sie nicht so gut schmeckten, dass ich sie in mein Alltags-Repertoires einbinden mochte. Am besten gelungen erschienen mir noch die Rügenwalder-Alternativen. Ein Steak haben die allerdings gar nicht im Programm und sie machen Gebrauch von „Verdickungsmittel: Methylcellulose“, das von den Hatern alles Veganen gern als „Tapetenkleister“ diffamiert wird (zu Unrecht, aber das ist ein anderes Thema).
Jetzt aber das Planted.Steak! Ich war höchst erstaunt, als ich die Liste der Zutaten studierte, wobei: viel zu studieren gibts da nicht:
Wasser, Sojaprotein, Rapsöl, Mehle (Reis, Bohnen), Gewürze, Rote-Beete-Konzentrat, Hefeextrakt, Kulturen, Rohrzucker, Salz, Vitamin B12 – das ist tatsächlich alles! Mit vollem Recht stellt Planted. das schon auf der Verpackung heraus:
Mit diesen wenigen Zutaten kann Planted. wirklich glänzen. Das ist gut, aber letztlich kommt es doch auf etwas Anderes an:
Wie schmeckt das Planted.Steak?
Der Geschmack des Steaks, auf beiden Seiten wenige Minuten gebraten, ist – für mich, klar! – umwerfend! Die Pilz-Gemüse-Soße hat es nicht gebraucht, es schmeckt „einfach so“ richtig gut und rund, mit einem leicht rauchigen Touch, mit genügend Umami und einer faserigen Struktur, die den Biss fleischähnlich macht – nur etwas zarter, aber ohne irgendwie „weich“ zu wirken.
Der Anregung auf der Packung, es nach Belieben zu würzen oder zu marinieren, bin ich nicht gefolgt. Ich wollte das Produkt für sich alleine testen, ohne es mit meinen Würzkünsten noch aufzupeppen. Und ja: das braucht es auch nicht, wäre evtl. sogar zuviel gewesen, denn es ist nicht etwa geschmacksarm oder zu wenig gesalzen. Ich musste an all jene denken, die sich gerne mal „einen Lappen Fleisch“ in die Pfanne hauen, weil das einfach ist und schnell gemacht. Viele vegetarisch-vegane „Lappen-Alternativen“ brauchen eben doch eine Soße oder weitere geschmackvolle Beilagen, um als Gesamtmahlzeit zu befriedigen. Das Steak von Planted braucht sie nicht wirklich!
Hier nun die inneren Werte, die sich auch sehen lassen können:
Nährwerte pro 100g | |
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Energie | 759 kJ / 182 kcal |
Fett | 9,9 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 0,9 g |
Kohlenhydrate | 3,8 g |
davon Zucker | 1,3 g |
Ballaststoffe | 5,8 g |
Eiweiß | 17 g |
Salz | 1,5 g |
Vitamin B12 | 1,8 μg (72%*) |
Eisen | 3,5 mg (25%*) |
*Prozent der Referenzmenge für die tägliche Zufuhr. |
Klar, 1,5 Gramm Salz sind nicht wenig, aber wäre das deutlich weniger, würde ich vermutlich nachsalzen. Dafür nur wenig Zucker, viel Eiweis und ordentlich B12, mit dem nicht nur Veganer/innen unterversorgt sind. Und wenn von den 9,9 Gramm Fett nur ein knappes Gramm „gesättigt“ ist, dann sind die restlichen Fette einfach oder mehrfach ungesättigt, also genau solche Fette, die in der allgemeinen, recht Tierprodukt-lastigen Ernährung eher fehlen.
Was ist es nun, das die besondere Qualität der Planted.Steaks ausmacht? Dazu zitiere ich wieder den Planted.Text:
BETTER THAN STEAK*
Fermentiertes, geräuchertes und pasteurisiertes pflanzliches Lebensmittel.
* Die Herstellung von planted.steak braucht 97% weniger CO₂e und 81% weniger Wasser als Rinderfiletsteak.
In der Fermentierung liegt die Kraft, bzw. das Geheimnis der Planted.Fleischalternativen. Es sind offenbar die „Kulturen“ unter den Zutaten, die dieses Wunder vollbringen, dazu der Räuchergeschmack in der richtigen Dosis und eine tolle Würzung: von nichts zu viel oder zu wenig.
Gibt es auch Kritik?
Nun, es ist recht teuer: 3,99 Euro für ein 140-Gramm-Steak, auf jeden Fall im Vergleich zu anderen Steak-Alternativen. Wenn ich allerdings dran denke, dass es sicher viele Versuche gebraucht hat, um ein so besonderes, aufgrund der Fermentierung echt innovatives Produkt zu erschaffen, verstehe ich den Preis auch wieder. Vielleicht wird es ja günstiger, wenn die Nachfrage dauerhaft steigt und die Produktion entsprechend wächst.
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Übrigens: Das Steak (bzw. zwei) habe ich beim „pflanzlichen“ REWE in der Warschauer Str. 33 in Berlin gekauft und am Samstag für den Liebsten und mich zubereitet. Dieser Blogpost ist aus reiner Begeisterung entstanden, einen Kontakt zu Planted. oder für diese Firma Werbetreibenden gab es NICHT!