Unverbissen vegetarisch

…flexitarisch, vegetarisch, vegan? Hauptsache, die Richtung stimmt!

Getestet: Vegane Calamari – Veggie-Tintenfischringe

vegane-tintenfischringeDa ich von der vielen Kocherei, die das „zunehmend vegane“ Leben mit sich bringt, phasenweise etwas ermüdet bin, hab‘ ich mir wieder mal ein großes Paket vom Veganversand gegönnt. Als „Experiment“ waren auch die Veggie-Tintenfischringe von Vantastic Food dabei.

Vorher hatte ich die Bewertungen gelesen und mich gewundert, dass die so stark polarisierend ausfallen: Mehreren 5-Sterne-Votings stehen total enttäuschte 1 bis 2-Sterne-Votings gegenüber – seltsam, aber deshalb auch interessant. 300 Gramm für 5,99 ist zwar nicht gerade günstig, aber was soll’s, die Neugier war größer als der Sparwille.

Nun denn: Belehrt durch einige Kommentare hab‘ ich die Calamari gleich ordentlich paniert: mit einer würzigen Pannade aus Wasser, Mehl, Hefeflocken, Salz, Pfeffer und Semmelbröseln. Dann wurden sie in der Pfanne gebraten bis sie auf beiden Seiten schön angeröstet waren. Und siehe da: mit Zitrone beträufelt und einem Remouladen-Dip schmeckten sie mir so gut, dass ich kein Problem damit hatte, gleich die ganze Packung zu verspeisen!

Die Konsistenz ist erstaunlich echt!!!

Was vor allem erstaunt: die Konsistenz ist SEHR AUTHENTISCH! Das bekommt man weder mit Tofu noch mit Seitan hin. Also interessierten mich auch die Zutaten: Curdlan-Gel, Glucomannan, Stärke, Zucker, Salz, Pflanzenöl, Gewürze machen das schier Unmögliche doch möglich.

Was aber ist Curdlan? Der Food-Detektiv schreibt dazu:

Curdlan wird von speziell gezüchteten Bakterien durch sogenannte Fermentation hergestellt. Das geruchslose und geschmacklose weiße Pulver kann Wasser binden und damit zur Gelbildung und mithin zur Verdickung etwa von Milchdrinks verwendet werden. Chemisch gesehen gehört es zu den Polysacchariden oder Vielfachzuckern.

Zu den Risiken heißt es weiter:

Curdlan ist nach dem heutigen Stand der Forschung unbedenklich. Es kann allerdings zu erhöhtem Volumen und Gewicht des Darminhalts und einer verzögerten Ausscheidung führen, bei manchen auch zu Blähungen, akutem Durchfall oder Verstopfung. Die individuelle Verträglichkeit scheint von der persönlichen Darmflora abzuhängen.

Nun ja, die von mir verzehrte Menge bereitete jedenfalls keine Probleme! Man isst sowas ja auch nicht jeden Tag massenhaft. Zum Geschmack ist noch anzumerken, dass er tatsächlich kaum „fischig“ ist. Das gilt allerdings oft auch für „richtige“ Calamari, wenn sie nicht ganz frisch sind. Und wenn ich mir die Kommentare zu Wie-Fisch-Produkten so durchlese, verstehe ich gut, dass Vantastic Food hier ein „eher neutrales“ Geschmacksdesign wählt. Es wäre sicher kein Problem, das Ganze mit Algen anzureichern, so dass es deutlich „maritimer“ schmeckt – dann aber findet das eine gar nicht kleine Käuferschicht gleich ihhh-bääähhhhh! Denn viele mögen eigentlich gar keinen Fisch, sind mit Fischstäbchen ohne richtigen Fischgemack aufgewachsen und sind geradezu verstört, wenn sie mal tatsächlich FISCH schmecken.

FAZIT: Wer mal wieder Calamari essen will, liegt mit der Veggie-Variante nicht falsch: ordentlich würzen ist aber Pflicht!

Autor: Claudia Klinger

Mit weiteren, teils recht persönlichen Themen findet man mich auf meinem seit 1999 aktiven Digital Diary. Und Veggie-News gibts auf Twitter.com/unverbissen. Unverbissen Vegetarisch gibts - noch! - auch auf Facebook,

4 Kommentare

  1. wer isst den so ein künstlich hergestelltes Zeugs!

    Da kann man ja auch, wenn man will, veganen Käse essen (falls man es vergessen hat – veganer Käse vor vor wenigen Jahren absolut verpönt! Da hieß dieser Käse Analogkäse und war auf Pizza! Und jetzt stopfen sich Veganer diesen Käse in sich hinein, und tun, als wäre dies sinnvoll und gesund?

    Wer will so einen Dreck essen?

    Mannomann, arme Welt.

  2. @Margit: „Dreck“ ist deine persönliche Bewertung. Vegane Alternativen für gewohnte Lebensmittel hilft vielen, sich vegan zu ernähren. Wer die Ausbeutung von überzüchteten Kühen aus ethischen Gründen ablehnt, freut sich auch über veganen Käse – von dem es übrigens Sorten gibt, die richtig schmecken!

  3. @Margit – bin gerade erst auf der Suche nach den O.g. tintenfischringen auf deinen abwertenden kommentar gestossen – warum müssen sich manch veganer immer so negativ äussern – ist es nicht wunderbar, dass ersatzsachen gefunden werden, die in normalen mengen (wie es für alles andere auch gilt) niemandem schaden? Diese tintenfischringe sind so dermassen genial, dass meine ganze familie seit dem sie die gegessen hat keine richtigen tintenfische mehr isst – und das ist was zählt! Zu dem abwertenden veganen käseurteil, tut mir leid, recht viel hast du dich noch nicht umgesehen in der welt der pflanzlichen lebensmittel oder? Cashew-, mandelmilchkäse, sheabutterkäse etc. Einfach traumhaft genial – ich kann es nicht gut heissen, dass du so schlecht von den vielen wunderbaren guten Produkten schreibst – es ist ein sehr guter schritt auch die gewohntesten Fleisch-/ und Milchproduktanhänger von den pflanzlichen Essensangeboten zu überzeugen und ,dass das hier ungesünder sein soll als echter Fisch/Käse/Fleisch ist schon lange widerlegt worden!

  4. Margit …..manomann bist du aber ignorant.
    Es gibt Menschen die das lebenslang von andere ignoranten Menschen Gehirnwäsche bekommen haben und an den Geschmack von tierische Produkte sich gewohnt haben …..jedoch wer seine Empathie wieder gefunden hat, der will der gleiche Geschmack haben aber ohne das dafür tiere leiden und sterben müssen. Wenn für Käseproduktion Millionen von tiere sterben müssen, bevorzuge ich analog Käse. Du wahrscheinlich weiterhin tiere töten lassen.