Unverbissen vegetarisch

…flexitarisch, vegetarisch, vegan? Hauptsache, die Richtung stimmt!

Björn Moschinskis Kochkunst verblüfft! Veganes Restaurant „Kopps“ in Berlin eröffnet

Kopps - veganes Restaurant in Berlin MitteLange erwartet, öffnet das neue Restaurant „Kopps“ des bekannten Vegan-Kochs Björn Moschinski seit heute im „Normalbetrieb“: Ab 8.30 Uhr gibt es eine umfangreiche Frühstückskarte, täglich wechselnde Mittagsmenüs, eine große Kuchenauswahl und eine abwechslungsreiche Abendkarte. Alles 100prozentig vegan natürlich.

Für einen verlockenden Pauschalpreis hatte ich Gelegenheit, schon letzte Woche in den Genuss eines opulenten veganen 4-Gänge-Menüs in den neuen Räumen am Koppenplatz in Berlin Mitte zu kommen. Zum Erlebnis möchte ich gleich vorab sagen: so gut hab* ich noch nie vegan gegessen!

Ein Traumhaftes Vier-Gänge-Menü – und eine alte Diskussion

Kopps - einladende TafelDass Björn Moschinski auf Gourmet-Niveau kocht, ist ja bekannt. Seine besondere Fähigkeit, eine Art „gutbürgerlich-vegane“ Küche zu kreieren, die auch Fleischesser nichts vermissen lässt, ist allerdings immer wieder beeindruckend. Die „geschmorte Soja Roulade mit hausgemachtem Blaukraut, Kartoffeln und kräftiger Bratenjus“, die als Hauptgang des Menüs gereicht wurde, verblüffte auch meinen noch Fleisch essenden Begleiter. Insbesondere das „Jus“ (vulgo: Bratensoße) warf die Frage auf: Wie um Himmels Willen ist es möglich, einen solch wunderbar runden, alle Erwartungen an eine Bratensoße erfüllenden Geschmack allein aus pflanzlichen Lebensmitteln zustande zu bringen? Ja, da waltet wahre Kochkunst!

Vom ‚Gruß aus der Küche‘ (Brot mit einem Aufstrich, der mehr als nur Anklänge an Rührei vermittelte) über den ersten Gang mit „Ravioli aus roter Beete mit Cashew-Kräuterricotta auf hauchdünnem Fenchelsalat und Balsamico Feigenmus“ bis hin zur Mousse au Chocolate zum Nachtisch: fürs Auge schon ein Genuss, explodierte im Gaumen bei jedem Biss ein Geschmackskonzert, das man nicht so eben mal zu Hause selber zusammen kochen könnte! Und auf einmal mochte ich sogar Fenchel, ein Gemüse, dem ich bisher eher ambivalent gegenüber stehe.

Natürlich ergab sich an der langen Tafel mit geladenen Gästen aus verschiedensten Szenen schon gleich wieder die alte Diskussion über Fast-wie-aus-Fleisch-Rezepte: Ist es nicht fast ein bisschen pervers, als Veganer so perfekt Fleisch-Gerichte nachzuempfinden? Geschmeckt hat es allerdings allen, die ich von meinem Platz aus sehen konnte – und das waren eine Menge Leute, denn der Laden war voll!

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Kopps – Bar & Restaurant
Linienstrasse 94 – 10115 Berlin;

Autor: Claudia Klinger

Mit weiteren, teils recht persönlichen Themen findet man mich auf meinem seit 1999 aktiven Digital Diary. Und Veggie-News gibts auf Twitter.com/unverbissen. Unverbissen Vegetarisch gibts - noch! - auch auf Facebook,

5 Kommentare

  1. Ja, liebe Claudia, Du sagst es:

    „Ist es nicht fast ein bisschen pervers, als Veganer so perfekt Fleisch-Gerichte nachzuempfinden?“ – Seh ich genau so, aber ich denke, der aktuelle Zeitgeist ist da nicht pingelig. Allen gefällt’s, allen schmeckt’s, so what?

  2. @Hrrmann: mir schmeckt es auch – sogar sehr! Und im verlinkten Artikel argumentiere ich gegen diese seltsame Sicht der Dinge, die meint, Fleisch dürfe einem gleich nicht mehr schmecken, wenn man es aus ethischen oder Umwelt-Gründen ablehnt.

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