Kein Alkohol, nicht rauchen, keine Drogen und auch keine häufig wechselnden Sexpartner: »Straight Edge« ist aus dem Hardcore-Punk hervor gegangen und umfasst auch Trends zur veganen, radikal-ökologischen und kapitalismus-kritischen Lebenweise. Gabriel Kuhn hat ein Buch über die „Bewegung“ verfasst, in der er selbst Jahre lang Mitglied war. Eine ausführliche Rezension findet sich heute im NEUEN DEUTSCHLAND (online).
Zitat aus „Purismus und Systemkritik“:
Politisch schwankt Straight Edge bis heute zwischen puritanischer Enthaltsamkeit und fortschrittlichen, kapitalismuskritischen Idealen. Kuhns Verdienst ist es, dass er linke wie rechte Tendenzen herausarbeitet und Vertreter der meisten Strömungen zu Wort kommen lässt. Dabei hält er mit seiner Meinung nicht hinterm Berg, sondern positioniert sich für eine »linke Straight-Edge-Kultur«. Für ihn geht es nicht um das Propagieren einer Ideologie, sondern »um den Beweis, dass der Verzicht auf Drogen nicht konservativ sein muss, sondern dass Werte mit ihm verbunden sein können, die in einem linken Kontext Bestand haben.«