Beim Umstieg auf vegetarische Ernährung geht es vor allem darum, den eigenen „Koch-Kanon“ zu verändern. Jeder hat ja so seine zehn bis 30 Gerichte, die man immer wieder in Varianten kocht, ohne erst groß nachdenken und nach Rezepten suchen zu müssen. Standard-Fleischesser-Beispiel: der Lappen Fleisch mit Salat, Pommes oder Gemüsebeilage.
Tritt man ins vegetarisch-vegane Rezeptuniversum, macht all das Neue erstmal viel (durchaus spannende) „Forschungsarbeit“. Aber letztlich will man sich nicht ewig mit neuen Rezepten beschäftigen, sondern ist froh, wenn sich alsbald ein paar Sachen quasi als „Grundnahrungsmittel“ heraus stellen: Gerichte, die schnell und einfach zu kochen sind, die ernährungstechnisch keinen Mangel beinhalten und gut schmecken. Optimal, wenn mit einmal kochen auch gleich etwas entsteht, das an mehreren Tagen ohne Langeweile variiert werden kann.
Polenta-Schnitten: herzhaft, sättigend, schnell
Statt komplizierter Bratlinge und Burger hat sich für mich die „5-Minuten-Polenta“ als ein solches Lieblingsgericht heraus gestellt. Polenta ist Maisgrieß, der in der normalen Version ca. 35 Minuten braucht, um gar zu werden und die richtige Konsistenz zu bekommen. Man muss dabei stehen und rühren, auf dass nichts ansetzt oder gar anbrennt. Eine elend lange Zeit, die es bei der genialen „Minuten-Polenta“(z.B. Bohlsener Mühle / Bioladen) nicht mehr braucht!
Das Rezept:
600 ml Wasser zum kochen bringen
200 Gramm Polenta einrühren
1 Minute rühren
5 Minuten ausquellen lassen,
Würzen nach Geschmack.
Achtung: So steht das auf der Packung, doch ist das Würzen HINTERHER (wenn die Polenta schon gequollen ist) nicht zu empfehlen. Ich koche also schon gleich mit Gemüsebrühe und gebe der Optik halber noch ein wenig Petersilie dazu. Erst dann rühre ich die Polenta ein.
Nach dem Quellen den entstandenen Maisbrei auf ein Blech oder in eine große Porzellanschale geben, glatt streichen bzw. gleichmäßig verteilen, erkalten lassen – fertig!
Schnitten auf Vorrat, verschiedene Beilagen
Die kalte Polenta hält sich im Kühlschrank locker eine Woche. Die oben abgebildete Schüssel ergibt Polenta-Schnitten je nach Hunger und gewählter Beilage für ca. drei Mahlzeiten (1 Person). Ich schneide sie in gewünschter Größe ab und brate sie mit Olivenöl an bis sie stellenweise leicht bräunen.
Und hier nun meine Varianten gebratener Polenta-Schnitten:
- mit Paprika, Zucchini und Feldsalat; (= Foto)
- mit gebratenen Champignons in Sahnesoße (Sojasahne) und Tomatensalat;
- mit „Leipziger Allerlei“ (Erbsen & Möhrengemüse)
- mit Kidneybohnen und rotem Tofu
- mit Erbsen-Möhren-Salat
- mit gebratenen Zwiebeln und Paprika
Natürlich sind unzählige weitere Kombinationen denkbar, wobei die Kombis Polenta/Hülsefrüchte ernährungsphysiologisch besonders wertvoll sind. Und Salat kann man eh immer noch dazu machen, sofern man nicht zu faul ist. :-)
Egal in welcher Variante: die Polenta-Scnitten vermitteln ein länger anhaltendes Sattheitsgefühl als Gerichte mit Nudeln oder Kartoffeln – ganz ähnlich einer Fleischmahlzeit, aber ohne „Völlegefühl“.
Und süße Varianten?
Kocht man nicht mit Gemüsebrühe, sondern mit Wasser und Salz, sind theoretisch auch süße Varianten denkbar. Praktisch schmecken die mir mit Maisgrieß nicht so gut. Man kann aber ebensolche Grießschnitten auch mit Hartweizengrieß und Milch bzw. Sojamilch machen. Dann gehen sowohl pikante als auch viele süße Variationen: mit Früchten, Vanillesoße und Kompott.
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10. März 2011 um 18:28
Hallo Claudia,
vielen Dank für diesen Tipp! Klingt sehr einfach und praktisch. Ich mag solche Basic-Rezepte, die „flexibel kombinierbar“ sind, so kann man auch mit den im Küchen- und Kühlschrank vorhandenen Lebensmitteln, sehr leckere Mahlzeiten zubereiten und immer wieder neu kombinieren.
Viele Grüße,
Conny
P.S.: Einen tollen Blog hast du hier! Angenehm offen und undogmatisch!
18. September 2011 um 18:24
Hallo,
vielen Dank für diesen Tip, habe ich heute mal nachgekocht. Geht doch recht einfach und passt prima zu würzigem Linsen-Spinat.
Viele Grüsse
Helmut
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