Meine Mutter machte manchmal noch Grießschnitten, die Großmutter sogar Grieß-Suppe, doch spätestens ab den 70gern war Schluss mit derlei „Arme-Leute-Essen“. Getreide und Hülsenfrüchte verschwanden weitgehend aus der Normalkost. Ein „richtiges Essen“ bestand nun in aller Regel aus Fleisch mit relativ langweiligen „Beilagen“. Im Süden Deutschlands eher mit Nudeln, im Norden mit Kartoffeln.
Fast Food vegetarisch
Es wundert nicht, dass man in einem solchen Umfeld vornehmlich „Pudding-Vegetarier“ wurde, wollte man dem Fleisch entsagen. Es sind dies Fast-Food-Vegetarier, die Fleisch und Fisch einfach weglassen und dann halt konsumieren, was der Markt an fleischlosen Fertigprodukten zu bieten hat. Also jede Menge Süßspeisen, Kuchen, Pizza, Pommes, Dosensuppen und -Gemüse: das geht schnell und man muss nicht kochen – es ist aber alles andere als gesund!
Um eine solche Karriere zu vermeiden, muss man sich eben doch etwas intensiver mit dem Thema vegetarisch Kochen beschäftigen. Zwar gibt es immer mehr Fertiggerichte für Vegetarier, die recht verlockend wirken, so lange man sich noch auf der Suche nach dem Fleisch-Ersatz befindet. Auf Dauer befriedigen sie aber nicht wirklich: es ist halt immer wieder derselbe Geschmack!
Es soll aber schnell gehen…
Nun hab‘ ich auch nicht Zeit und Lust, täglich umfangreich zu kochen. Derzeit probiere ich also Rezepte aus, die nicht nur das Essen für einen Tag betreffen, sondern mir auch gleich den „schnellen Imbiss“ an weiteren Tagen ermöglichen – in Varianten, die mir nicht das Gefühl geben, dauernd dasselbe zu essen. Grade „in der Forschung“ ist Polenta: Maisgries-Schnitten, die sich gekühlt etliche Tage halten. Mehr dazu in einem weiteren Beitrag.
Foto: Birgit Reitz-Hofmann – Fotolia.com.
24. Oktober 2010 um 11:06
Ja! Vieles schmeckt kalt am dritten Tag – besser!
27. Oktober 2010 um 15:13
Da schlage ich mich auf die Seite der Kartoffelverfechter, so als direkter Nachfahre des niedersächsischen Landadels ;)
29. Oktober 2010 um 11:51
Die Kartoffel ist genial! Für mich das faszinierendste und vielseitigste Nahrungsmittel, das es gibt.
Grüessli, Th.
PS: Seit 2001 dank meiner Spitzenfrau und -köchin zuhause alles andere als ein Puddingvegetarier.